Hamburg: Hafen- und Uhrenstadt?
Hamburg ist für vieles bekannt: Allen voran natürlich für den Hamburger Hafen, für eine jahrhundertelange Tradition und Geschichte als Hansestadt – davon zeugen die Speicherstadt und das Kontorhausviertel. Weit weniger gilt Hamburg hingegen als „Uhrenstadt“ – dafür reisen die meisten Liebhaber eher in die Schweiz nach Basel und Genf oder in die sächsische Stadt Glashütte. Doch auch für Uhrenliebhaber ist die Stadt an der Elbe einen Besuch wert! Dort wurden früher hochwertige Schiffschronometer gefertigt. Heute sind Uhrenmanufakturen in Hamburg ebenso ansässig wie regelmäßig stattfindende Uhrenbörsen. Der Artikel gibt einen Überblick.
Watch Out Hamburg: Uhren-, Schmuck- und Technikbörse
Wer hochwertige Uhren zu schätzen weiß, wem beim Anblick von Uhrenlegenden wie der Jaeger-LeCoultre Reverso oder der Cartier Tank warm ums Herz wird und wer beim Hören des Namens Daytona sofort an das kultige Rolex-Modell am Handgelenk von Paul Newman denkt, der ist auf der Watch Out Hamburg, einer Uhren-, Schmuck- und Technikbörse, bestens aufgehoben. Die Börse findet vierteljährlich auf dem ehemaligen Fabrikgelände Kampnagel in der Jarrestraße 22 statt. Der Eintritt kostet 6 Euro. Wer einen eigenen Stand aufbauen möchte, findet hier weitere Informationen und ein Anmeldeformular.
Manufakturbesuch bei Hentschel
Die lange Tradition der minutiösen Fertigung von präzisen Chronometern und nautischen Instrumenten in Hamburg ist beinahe in Vergessenheit geraten: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann der Hamburger Hafen als einer der zentralen europäischen Überseehäfen noch mehr an Bedeutung. Präzise Instrumente zur Bestimmung der geographischen Länge gab es aus englischer Fertigung schon vorher, doch nach der Gründung des deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 stieg das öffentliche Interesse an der deutschen Seefahrt – und damit auch an der Fertigung von Chronometern. So ist es kein Zufall, dass in eben diesem Jahr auch die Hamburger Uhrmacherschule gegründet wurde. Sie begründete eine lange Tradition, in der auch die heute in Hamburg ansässige Uhrenmanufaktur Hentschel steht. Dort werden die Armbanduhren noch in Handarbeit gefertigt. Für Uhrenliebhaber ist ein Besuch in der Geschwister-Scholl-Straße 119 daher geradezu ein Muss.
Ein Bummel über den Jungfernstieg
Eng mit der Uhrengeschichte in Hamburg ist auch der Name Gerhard Diedrich Wempe verknüpft, der im Jahr 1878 eine erste kleine Uhrenwerkstatt mit angeschlossenem Ladengeschäft im niedersächsischen Elsfleth gründete. 1907 eröffnete er das erste Geschäft in Hamburg am Schulterblatt 141. Heute ist Wempe als Händler für Luxusuhren und -schmuck in ganz Deutschland vertreten – so auch am Jungfernstieg. Die Straße bietet sich nicht nur wegen Wempe perfekt für einen gemütlichen Schaufensterbummel an. Schmuck- und Uhrenliebhaber werden in jedem Fall fündig.