Sind Sportwetten Legal?
Das Wort „Wette“ hat an sich schon eine zwielichtige Note. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es um bares Geld geht. Wer allerdings ein Fußballspiel im Fernsehen sieht, der wird mit Werbung von großen deutschen Online Buchmachern konfrontiert. Diese scheinen auf den ersten Blick seriös zu sein, denn immerhin wirbt Oliver Kahn für einen großen Bookie. Doch mir der zunehmenden Verbreitung von Onlinewetten und einem unübersichtlich großen Angebot an Wettanbietern steigt auch die Verunsicherung. Wann ist also eine Wette legal und wann nicht. Dabei spielt es in erster Linie keine Rolle, ob es sich um eine Sportwette handelt oder andere Glücksspiele wie zum Beispiel Poker, welches sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit erfreut.
Wettbüros vs. Online-Bookie
Um der Frage der Legalität von Online-Wetten nachzugehen, muss man zwischen Online-Wetten und den klassischen Wettbüros, die in vielen Deutschen Städten zu finden sind, unterscheiden. Die Geschäfte der lokalen Wettbüros sind schon lange über den Glücksspielstaatsvertrag geregelt. Dieser ist auch für Spielbanken zuständig. Durch den Vertrag unterliegen die Wettbüros einer strengen staatlichen Kontrolle und Regulierung. Ein Wettbüro darf nur eröffnen, wenn es bestimmte Kriterien erfüllt.
Bis vor einiger Zeit war es nur dem staatlichen Anbieter Oddset (sozusagen die Sport-Variante des klassischen Lottos) erlaubt als Anbieter von Online Sportwetten aufzutreten. 2011 entschloss sich die Landesregierung unter der Führung des Bundeslands Hessen, das Glücksspielmonopol aufzuheben.
So wurde der Markt für 20 ausgewählte Anbieter geöffnet. Man spricht hier von einer Teilöffnung. Gleichzeitig gab der Gesetzgeber eindeutige Richtlinien vor. Ähnlich wie bei Tabak oder Benzin unterlagen die Wettanbieter zum Beispiel einer sogenannten Wettsteuer, die der Bookie neben der normalen Mehrwertsteuer zahlen musste. Die Wettsteuer lag bei 5% des Umsatzes. Wie überall sonst auch wurde auch diese Steuer bei den meisten Buchmachern an den Kunden weitergegeben.
Ein Gesetz zur offiziellen Legalisierung scheitert
Bleibt nun die Frage offen, wieso das Innenministerium die Öffnung nicht weiter ausgeweitet hat und wieso man gerade 20 Anbieter legalisieren wollte, obwohl der Markt an seriösen Buchmachern viel größer ist. Für die Beantwortung der Frage bleibt nur zu vermuten, dass man den staatlichen – und bei Fans im Übrigen nicht sonderlich beliebten.- Anbieter Oddset nicht schwächen wollte. Es kam aber sowieso anders, denn das Gesetz wurde bereits nach einiger Zeit wieder gekippt. Es kam zu zahlreichen Beschwerden, da man die Wettbewerbsfreiheit eingeschränkt sah. Die Wettsteuer muss von den Buchmachern allerdings immer noch abgeführt werden. Man kann also kaum behaupten, dass sich Onlinewetten in einer Grauzone bewegen, wenn auf der anderen Seite hohe Steuergewinne für den Staat erzielt werden.
Man muss daher sicherlich keine Angst vor einer rechtlichen Verfolgung haben, wenn man bei einem Online Buchmacher seine Wette setzt. Erstens gibt es hierfür keine rechtliche Grundlage und zweitens gab es einen solchen Fall bislang nicht. Weitere praktische Tipps und Vergleiche zum Thema Sportwetten findet liefert die Seite https://www.wettanbietervergleich.de/wettanbieter/bet365/.
Wer trotzdem unsicher ist, der sollte sich vorab auf den Internetseiten der Online Wettanbieter umschauen, um herauszufinden, ob der Buchmacher wirklich zuverlässig und seriös ist.
So findet man seriöse Buchmacher im Netz
So lohnt sich immer ein Blick in die AGBs, das Impressum, die Zahlungsmethoden (es sollte hier immer mehrere Möglichkeiten geben) und die Datenschutzerklärung. Weiterhin sollte es einen gut erreichbaren Kundenservice geben, an den man sich bei Fragen oder Unsicherheiten wenden kann.
Man sollte sich außerdem darüber informieren, ob eine EU-Glücksspiellizenz vorliegt (eine offizielle deutsche Lizenz gibt es nicht). Diese Lizenz gibt den Buchmachern die Freiheit ihr Angebot in Deutschland vollkommen legal zu verbreiten. Ist die EU-Lizenz nicht vorhanden, sollte es zumindest eine Lizenz aus dem Land geben, in dem der Anbieter seinen Firmensitz hat.
Malta und Gibraltar sichern die Glücksspiellizenzen
Die meisten Bookies aus dem deutschsprachigen Raum haben ihren Ursprung in Deutschland. Inzwischen haben jedoch fast alle ihren Hauptsitz in europäische Steuerparadiese wie Gibraltar oder Malta verlegt. Hierdurch wird es für die deutschen Behörden jedoch schwierig, die Geschäfte der Buchmacher zu kontrollieren. Deshalb sollte man die Finger von einem Anbieter lassen, der seinen Firmensitz im Ausland hat und gleichzeitig über keine lokale oder EU-Lizenz verfügt. In Malta reguliert die Malta Gaming Authority die Wetten, in Gibraltar die staatliche Reulierungsbehörde.
Einige der großen Buchmacher haben ihre Wurzeln in Großbritannien und ihren Firmensitz dann in das britische Überseegebiet Gibraltar verlegt. Hier bleibt offen, wie sich die rechtliche Lage entwickelt, wenn Großbritannien aus der EU ausgetreten ist.
Eine weitere Möglichkeit sich über die Seriosität eines Buchmachers zu informieren ist, das Auftreten in der Öffentlichkeit mitzuverfolgen. Als einer der bekanntesten Anbieter ist Tipico zum Beispiel Sponsor von Bundesliga Vereinen und tritt auch im Werbefernsehen auf. Außerdem hat Tipico mehrere lokale Wettbüros. Man muss also definitiv keine Sorge haben, sich in einer rechtliche Grauzone zu bewegen, wenn man bei Tipico Wetten abgibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Onlinewetten in Deutschland keinem rechtlichen Rahmen unterliegen, den die Bundesregierung vorgegeben hat. Durch die Wettsteuer und die EU-Lizenzen kann man aber sicher sein, dass man sich in einem sicheren legalen Rahmen bewegt. Ein Vergleich der Wettanbieter lohnt jedoch immer und es schadet auch nicht das Auftreten in der Öffentlichkeit unter die Lupe zu nehmen. Durch die steigende Beliebtheit von Onlinewetten bleibt auch abzuwarten, ob sich in der deutschen Gesetzgebung durch Druck seitens der EU etwas bewegen wird.