Nach Einstellung von van Marwijk – endlich wieder Ruhe beim HSV?
Die Fans des HSV mussten in den letzten Monaten einiges aushalten. Nach desaströsen Vorstellungen auf dem Platz und Unruhen im Umfeld wurde der Bundesliga-Dino zum Gespött von ganz Fußball-Deutschland. Nun soll sich jedoch (wieder einmal) alles ändern. Diesmal heißt der Hoffnungsträger Bert van Marwijk.
Ein misslungener Saisonstart, Spieler, die nach einer Niederlage nach Mallorca düsen, der Umgang mit ungeliebten Profis oder aber die ständigen Einmischungen von Persönlichkeiten wie Investor Klaus-Michael Kühne: In den letzten Wochen verging kaum ein Tag ohne eine negative Schlagzeile über den Hamburger Sportverein.
Der HSV nach der Trainerentlassung
Den Höhe- und vielleicht auch Wendepunkt dieser Entwicklungen markierte die Entlassung des erfolglosen Trainers Thorsten Fink am 17. September 2013 nach einem 2:6 (1:2) bei Borussia Dortmund. Nach der Einstellung des neuen Trainers Lambertus „Bert“ van Marwijk am 25. September und dem 125. Geburtstag des Vereins am 29. September soll es nun – da sind sich Fans und Entscheidungsträger ausnahmsweise einmal einig – endlich wieder bergauf gehen. Und tatsächlich: Wenn auch das 2:2 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt beim Einstand van Marwijks spielerisch keine Offenbarung war, gibt der Punktgewinn nach zweimaligem Rückstand dennoch Anlass zur Hoffnung.
Ob sich der Trainerwechsel gelohnt hat, wird sich ohnehin erst in einigen Wochen zeigen. Die erste Gelegenheit zur Wiedergutmachung war der 8. Spieltag, an dem der Hamburger Sportverein im Sonntagsspiel beim 1. FC Nürnberg antrat und souverän gewann. Wenn es nach den Buchmachern von Wettportalen wie digibet.com geht, stehen die Chancen für die Hamburger, den zweiten Dreier der Saison 2013/14 einzufahren, gar nicht einmal so schlecht. Bislang gelangen dem HSV erst zwei Siege – am 8. Spieltag gegen Nürnberg und am 4. Spieltag besiegte man Eintracht Braunschweig im eigenen Stadion mit 4:0 (2:0).
Für van Marwijk gibt es viel zu tun
Fakt ist: Bert van Marwijk wird beim Hamburger SV viel zu tun haben, schließlich steht die Mannschaft nach dem 7. Spieltag noch immer unverändert auf dem 16. Tabellenplatz. Die wichtigste Aufgabe des 61-Jährigen wird es sein, die schwache Abwehr zu stabilisieren. In den ersten sieben Partien der Saison kassierte die verunsicherte Hintermannschaft 19 Treffer – das sind die meisten Gegentore der gesamten Liga. Ein weiteres Ziel muss es sein, Missstimmungen abzubauen. Nach dem ersten Spiel unter dem neuen Trainer hatten sich einige Spieler, darunter auch Torhüter René Adler und Kapitän Rafael van der Vaart, indirekt kritisch über Thorsten Fink geäußert. Auch wenn in dieser Kritik sicherlich ein Fünkchen Wahrheit steckt, sind es noch immer die Akteure selbst, die auf dem Platz standen und somit ebenfalls einen beachtlichen Anteil an den sportlichen Misserfolgen hatten.