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Stricken ist wieder „in“ – und gesund

Früher waren es lediglich ältere Frauen und Ökofans, die regelmäßig die Stricknadeln schwangen und sich und andere zur kalten Jahreszeit mit handgefertigten Socken, Schals und Pullovern beglückten. Vor etwa zehn Jahren jedoch wurde das Stricken von jüngeren Generationen wiederentdeckt und entwickelte sich schnell zum Trend. Auch die Hansestadt ist heute im Strickfieber. Eine Rundfahrt der besonderen Art im Hamburger Hafen verbindet Sightseeing mit gemeinsamem Stricken und ist obendrein nicht nur gesellig, sondern macht auch gesund und glücklich.

Bild: pixabay.com, Foundry869221

Zwischen Konzentration und Meditation

Handarbeit ist wieder in. Was früher in der Schule vielen Menschen Kopfzerbrechen bereitete, ist heutzutage fast so beliebt wie Yoga. Egal ob jung oder alt, ob in der Bahn, im Wartezimmer oder im Café: Überall sieht man wieder Menschen stricken. Kleidung aus Strick ist nicht nur in der kalten Jahreszeit sehr beliebt. Wirft man einen Blick in die aktuelle Kollektionen, findet man auch in diesem Sommer zahlreiche leichte Strickpullover in den verschiedensten Schnitten und Farben.

Während für Kleidungsstücke für den Winter dicke und warme Wollarten verwendet werden, dominieren bei wärmeren Temperaturen Sommergarne wie Baumwolle, Leinen oder Seide. Dünne Wollarten sind luftig, leicht auf der Haut und angenehm zu tragen. Wer seine Kleidung selbst herstellen möchte, muss etwas Übung mitbringen – für Anfänger ist Stricken alles andere als einfach. Bis man in der Lage ist, schöne und anspruchsvolle Muster anzufertigen, braucht es etwas Geduld.

Für Strickfans bedeutet die Tätigkeit in erster Linie Entspannung. Ähnlich wie Yoga hat die Arbeit mit den Händen etwas Meditatives, die Fokussierung auf den immer wiederkehrenden Rhythmus macht den Kopf frei. Dabei schult Stricken die Feinmotorik und die Konzentrationsfähigkeit und kann vor allem älteren Menschen dabei helfen, ihre Fingerfertigkeit zu bewahren.

Stricken schafft Geselligkeit

Doch Stricken ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern macht auch glücklich. Das hat eine britische Studie mit über 15.000 Teilnehmern bestätigt. Regelmäßiges Stricken reduziert das Risiko,, an Depressionen, Demenz und chronischen Schmerzen zu erkranken. Kein Wunder also, dass wieder viele Menschen die alte Handarbeit für sich entdecken.

Stricken kann man nicht nur gut alleine, sondern auch in Gesellschaft. Veranstaltungen, bei denen gemeinsam „angeschlagen“ wird und Maschen aufgenommen werden, schießen wie Pilze aus dem Boden. Mal geht es darum, das Stricken in der Gruppe zu lernen, häufig allerdings auch nur um die Gesellschaft und den Austausch mit Gleichgesinnten, beispielsweise in Strick-Cafés oder bei gemeinsamen Strick-Events.

In Hamburg existieren seit einiger Zeit sogenannte „Strick-Hafenrundfahrten“. Während der Tour auf der Elbe, an der sowohl Hamburger als auch Touristen teilnehmen, wird fleißig geklönt und gestrickt. Getreu dem Motto „Stricken verbindet“, kommen hier Handarbeitsbegeisterte zusammen und lernen währenddessen gemeinsam Hamburg besser kennen. Wer Interesse hat, kann bei der nächsten Strick-Hafenrundfahrt am 10. Juni mit dabei sein. Die rund zweistündige Fahrt kostet 18 Euro und beinhaltet die Verpflegung mit Kaffee und Kuchen.